"Blut muss fließen" (2012)
Film und Diskussion von und mit Regisseur Peter Ohlendorf.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus.
Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als der Journalist Thomas Kuban zum ersten Mal ein Neonazi-Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender wagt. Hochbrisant und einzigartig ist das Material, das er unter extrem persönlichem Risiko zusammengetragen hat. Es dokumentiert hautnah, wie junge Leute mit Rechtsrock geködert und radikalisiert werden. Im Fokus steht dabei die Frage, die auch auf der politischen Ebene zu klären ist: Wie ist es möglich, dass auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden kann?
Extrem rechte Musik strahlt über den äußersten rechten Rand der Gesellschaft hinaus und hinein in bürgerliche, vor allem junge Kreise. Über das Internet sind Jugendliche leicht zu erreichen. Manche Rapper*innen leisten dabei Schützenhilfe mit nationalistischen, rassistischen und sexistischen Texten. Ein Gewöhnungseffekt kann sich so schleichend in den Ohren einnisten. All das findet vor dem Hintergrund einer generellen verbalen Radikalisierung statt.
In der anschließenden Diskussion sprechen der Regisseur Peter Ohlendorf und Cord Dette, Experte zu Demokratiebildung, Musik & Propaganda, über den Einfluss und die Strategien von radikalen Musiker*innen sowie die Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken.
Eintritt frei